Am Abend des 14.09.2023 wurden die Feuerwehren Raindorf, Veitsbronn und Retzelfembach nach Raindorf alarmiert. Da es sich bei der angenommenen Alarmmeldung um „Brand Gefahrgut“ handelte, wurde auch der ABC-Zug des Landkreises hinzu alarmiert. Dieser besteht aus den Feuerwehren Zirndorf, Weiherhof und Wilhermsdorf.
Beim Eintreffen der ersten Einheiten gab es eine starke Rauchentwicklung aus einem Unterstand. Als erste Maßnahme wurde der Betreiber befragt und die Umgebung mit schwerem Atemschutz erkundet. Bei der Erkundung konnte festgestellt werden, dass es zu einer starken Rauchentwicklung im Bereich von mehreren 20l Kanistern gekommen ist. Da kein offenes Feuer sichtbar war, wurde von einer chemischen Reaktion der Stoffe ausgegangen. Daraufhin wurde der Gefahrenbereich abgesperrt, ein Not-Dekon-/Sofort Dekon- Platz eingerichtet und der Brandschutz sichergestellt.
Wenige Minuten später traf der Gefahrgutzug des Landkreises ein. Es wurde eine kurze Einweisung des Einsatzleiters der Feuerwehr Veitsbronn vorgenommen.
Es wurde der Dekon-Platz der Stufe II aufgebaut und in Betrieb genommen. Zur gleichen Zeit wurden aufgrund der unbekannten Chemikalien mehrere Trupps im Vollschutzanzug / CSA (Form III) ausgerüstet. Hier lag ein großes Augenmerk darauf, dass die Einheiten des ABC-Zugs gemeinsam mit den CSA Trägern der Feuerwehr Veitsbronn vorgehen, um das Zusammenspiel zu üben. In der Zwischenzeit wurden die Schwerpunkte-Bereiche „Gefahrenbereich, Dekon, ABC-Führung, Fachberatung und Bereitstellung“ gegliedert und in Betrieb genommen.
Die ersten Trupps gingen in den Gefahrenbereich vor und erkundeten, welche Stoffe mutmaßlich ausgetreten sind und reagiert haben. Diese Informationen wurden an die ABC-Führung übermittelt, welche zusammen mit der Fachberatung die genauen Stoffinformationen und Gefahren ermittelt haben. Auf Basis dieser Informationen konnten die weiteren Einsatzmaßnahmen in einer Lagebesprechung besprochen und umgesetzt werden.
Nach bei der Planung der weiteren Schritte, wurde uns vom Betreiber mitgeteilt, dass ein Mitarbeiter vermisst werde. Dies erforderte eine spontane Reaktion und Umpriorisierung der Maßnahmen, da die Menschenrettung die höchste Priorität hat. Sofort wurden zwei weitere Trupps in den Gefahrenbereich entsendet, um den Arbeiter ausfindig zu machen und zu retten. Er wurde in einem Schacht aufgefunden, zum Dekontaminationsplatz gebracht und nach der Dekontamination den „Feuerwehr-Sanitätern“ zur Versorgung übergeben.
Nachdem die weiteren Gefahren beseitigt und sichergestellt wurde, dass sich keine Dämpfe mehr in den Schächten befinden, konnte die Einsatzübung beendet werden.
Nachdem die Einsatzmittel wieder in den Einsatzfahrzeugen verstaut wurden, konnten die beteiligten Einheiten im Feuerwehrgerätehaus eine kleine Stärkung zu sich nehmen.
Wir bedanken uns für den Einsatz der beteiligten Feuerwehren, der Gemeinde Veitsbronn für die Verpflegung und dem Betreiber der GSB Sonderabfall-Entsorgung Bayern, dass wir das Betriebsgelände für die Großübung nutzen durften.
Die Zusammenarbeit der verschiedenen Feuerwehr Einheiten des Landkreises war ein Erfolg und stellt sicher, dass sich die Bevölkerung im Gefahrgut-Notfall auf Ihre Feuerwehren verlassen kann.
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